Die CO2-Emissionen deutscher Energie- und Industrieanlagen waren 2023 stark rückläufig. Die emissionshandelspflichtigen Anlagen in Deutschland (insgesamt 1.725 stationäre Anlagen) emittierten im vergangenen Jahr rund 289 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente (CO2-Äq). Im Vergleich zu 2022 bedeutet dies einen Rückgang von 18%. Mit einem Minus von 44% im Vergleich zum Jahr 2005 ist dies die stärkste CO2-Ausstoßminderung seit Einführung des Europäischen Emissionshandels (EU-ETS 1). Die Sektoren Energie und Industrie wiesen die niedrigsten CO2-Emissionswerte seit 18 Jahren auf. Die Zahlen gehen aus einem Bericht zur Emissionssituation des Umweltbundesamtes (UBA) hervor (https://shorturl.at/2JcZ0).
Im Energiesektor sanken die CO2-Emissionen 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 22% auf insgesamt 188 Millionen Tonnen CO2-Äq. UBA-Präsident Dirk Messner führt die Erfolge vor allem auf den Ausbau erneuerbarer Energien, den Rückgang von Kohleverstromung und auf die Wirkung des europäischen Emissionshandels zurück.
Auch der Industriesektor konnte 2023 gegenüber dem Vorjahr 10% CO2-Emissionen einsparen. Dies entspricht einem Gesamtausstoß von 101 Millionen Tonnen CO2-Äq. Die Gründe für die CO2-Minderung im Industriesektor werden vor allem im Produktionsrückgang vieler Branchen verortet. Der russische Angriffskrieg in der Ukraine hatte 2023 zu massiven Verunsicherungen am Markt, steigenden Preisen und abnehmender Nachfrage geführt.
Weniger erfolgreich hingegen war der Sektor Luftverkehr. Im Vergleich zu 2022 stiegen die CO2-Emissionen 2023 in diesem Bereich um 4,5%. Jedoch liegen die insgesamt 7,6 Millionen Tonnen ausgestoßenen CO2-Äq noch immer unter dem Niveau der Zeit vor der Corona-Pandemie.